Die aktuelle Entwicklung von Bankaktien

Bankaktionäre haben es aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage nicht leicht in den letzten Wochen und Monaten. Die Stimmung der Aktionäre schwankt zwischen Euphorie und Weltuntergangstimmung. Die Aktien der Commerzbank und Deutsche Bank sind prominente Beispiele für einen ganzen Sektor, welcher täglich höchst sensibel auf neue Nachrichten reagiert. So kann der Kurs einer Aktie heute im zweistelligen Prozentbereich fallen, um morgen wieder um den gleichen Bereich zu steigen. Die Verlockung fallende Kurse für einen Einstieg oder einen Nachkauf zu nutzen ist daher groß. Leider steigt damit auch das Risiko dieser ursprünglich recht umspannenden Aktien. Vor der Finanzkrise konnte nur selten eine überdurchschnittliche Rendite mit Bankaktien erwirtschaftet werden, aber im Gegenzug bestand auch eine sehr hohe Sicherheit. Diese Sicherheit besteht in dieser Form nicht mehr, da zwar kaum eine große Bank in Deutschland insolvent gehen wird, aber dennoch der Aktienkurs sich sehr schnell halbieren kann.

Aktuell beschäftigt den Bankensektor vor allem die mögliche Pleite Griechenlands, da hier viele Deutsche Banken mit beträchtlichem Vermögen investiert sind. Eine Abwendung dieser Pleite erscheint immer unwahrscheinlicher für die Aktionäre und dies spiegelt sich auch deutlich in den Kursen der Bankaktien wieder. So stand zum Beispiel der Kurs der Commerzbank im Januar noch bei fast 6 Euro und heute bei unter 2 Euro (Stand: 06.10.2011). Dies zeigt die Verunsicherung der Aktionäre, bietet aber auch eine große Chance für die Anleger. Eine Verdopplung des aktuellen Kurses ist nicht unwahrscheinlich, wenn der Bankensektor sich wieder entspannt.

Was sind die Bedingungen für eine solche Entspannung?
Deutschland und die gesamte EU müssten für mehr Klarheit sorgen. Schuld an den Kursen ist vor allem die Unsicherheit der Aktionäre. Diese Klarheit könnte zum Beispiel durch gemeinsame Euro-Bonds geschaffen werden. Deutschland weigert sich aktuell noch sich mit dieser Thematik zu beschäftigen und sich für Euro-Bonds auszusprechen, da eine Einführung der Euro-Bonds deutlich höhere Kreditkosten für Deutschland bedeuten würde.

Es bleibt somit zu hoffen, dass die EU schon bald erkennt, dass kein Weg an weiteren Sicherheiten vorbei geht. Diese Sicherheiten dürfen keine Milliardenprogramme sein, die versuchen Fehler der vergangenen Jahre zu beseitigen, sondern müssen eine endgültige Botschaft sein. Die Unsicherheit von Aktionären und Verbrauchern ist der Feind einer gesunden Wirtschaft.

Jetzt in Bankaktien investieren?
Grundsätzlich gilt, dass sich Aktionäre vor einem Einstieg in Bankaktien genauestens über die aktuelle Lage mittels unabhängiger Finanzinformationen informieren sollten und sich eine eigene Meinung über die aktuellen Probleme bilden sollten.