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Deflation und Inflation

1.    Einstieg                                Seite 2
2.    Definition                                Seite 2-3
3.    Formen der Inflation                        Seite 3
a.    offene und verdeckte                    Seite 3
b.    schleichende und beschleunigte            Seite 3
4.    Ursachen mit Phasen                        Seite 4-5
5.    Arten der
a.    nachfragebedingten Inflation                Seite 5-6
b.    angebotsbedingten Inflation                Seite 6
6.    Anspruchsinflation                            Seite 6-7
7.    Auswirkungen von Geldwertänderungen
a.    Inflation                            Seite 7
b.    Deflation                            Seite 8
8.    Literaturverzeichnis                        Seite 8
9.    Fragen                                Seite 8

1. Einstieg

Schwere Inflationen konnte man in der Geschichte unter anderem beobachten:

·    um 1622 in Europa (Dreißigjähriger Krieg)
·    um 1923 in Deutschland, Österreich und Ungarn (Deutsche Inflation 1914 bis 1923)
·    1939 – 1948 in Deutschland (zurückgestaute Inflation, korrigiert durch Währungsreform)
·    jahrzehntelang bis 1991 in Argentinien
·    jahrzehntelang bis 1994 in Brasilien
·    um 1995 in Mexiko
·    um 1997 in Süd-Ost-Asien (Asienkrise)
·    um 2002 in Argentinien
·    in den 1970ern kam es in den Vereinigten Staaten zu Inflationsraten, wie sie sonst in Friedenszeiten nie beobachtbar waren (Ölpreisschock)

Preis für ein Frühstücksei
Datum    Kaufpreis
6. Juni 1912    7 Pfennig
6. August 1923    923 Reichsmark
27. August 1923    177.500 Reichsmark
17. September 1923    2,1 Mio Reichsmark
15. Oktober 1923    227 Mio Reichsmark
5. November 1923    22,7 Mrd Reichsmark
3. Dezember 1923    320 Mrd Reichsmark

2. Definition

Inflation (lateinisch: Aufblähung):
Die Inflation ist ein Ablauf dauernder Preisniveausteigerungen. Die Konsequenz daraus ist, dass der Geldwert fällt. Die Inflation liegt vor, wenn das Angebot an Gütern unterhalb der monetären Gesamtnachfrage liegt. Als

Indikator wird meist der Preisindex (z.B. Verbraucherpreisindex) für die Lebenshaltung herangezogen. Das statistische Bundesamt gibt monatlich die so genannte „Preisteuerungsrate/Inflationsrate“ bekannt. In dieser wird die Preisteuerung des „Warenkorbs“ (beinhaltet die Preise der Güter, die wir täglich kaufen oder in Form von Dienstleistungen in Anspruch nehmen; er wird alle fünf Jahre neu gestaltet) ausgedrückt. Diese Preissteigerungsrate steht repräsentativ für alle Haushalte der BRD.

Deflation (lateinisch: Abschwellung):
Unter Deflation versteht man ein anhaltendes Sinken des allgemeinen Preisniveaus für Waren (Investitionsgüter, Luxusgüter, Konsumgüter) in einer Volkswirtschaft. Die Güter werden billiger, die Gewinne der Unternehmen sind rückläufig. Die Banken vergeben selten neue Kredite.  Ein Grund für eine Deflation kann eine geringe Nachfrage nach Gütern sein.

Formen der Inflation:

Man kann die Formen der Inflationen nach Sichtbarkeit des Geldwertverlustes am Markt bei freier Preisbildung bzw. nach einem Preisstopp nach dem Tempo, mit dem sich der Preisanstieg vollzieht, ordnen.

a. offene und verdeckte

Die Preise steigen bei der offenen Inflation für jeden erkennbar an.
Bei der verdeckten Inflation wird das Preisniveau durch einen Preisstopp konstant gehalten. Dadurch verliert der Markt seine Ausschaltfunktion und es bilden sich Schwarzmärkte. Am offenen Markt werden immer weniger Waren angeboten.

b. schleichende und beschleunigte

Bei einem Preisanstieg von 2-5 Prozent spricht man von einer schleichenden Inflation, darüber (bis 20%) von einer beschleunigten/trabenden, bei 20-50 % von einer galoppierenden und ab 50 % von einer Hyperinflation. Der Übergang von der schleichenden in die beschleunigte Inflation ist fließend. In den letzten Jahren besitzen alle westlichen Industriestaaten eine schleichende Inflation. Diesen stetigen Preisanstieg nennt man Inflation. Tritt diese in Verbindung mit einem Rückgang der Produktion und einer Zunahme der Arbeitslosigkeit ein, so spricht man von einer Stagflation.

4. Ursachen mit Phasen

Die Ursachen für eine Inflation oder eine Deflation können sowohl nachfrage-, als auch angebotsbedingt sein. Steuererhöhungen oder sonstige Preissteigerungen, die vom Staat vorgenommen werden, können unabhängig von der wirtschaftlichen Situation eines Landes zur Inflation führen. Auch die importierte Inflation kann ein Grund sein. Wenn die Nachfrage nach Gütern rasant steigt und diese Nachfrage nicht gedeckt werden kann, steigen die Preise, dies nennt man Nachfragesoginflation.
Steigerungen der Lohn- oder Lohnnebenkosten, der Zinsen oder Energiepreise führen zu einer Angebotsdruckinflation (oder Kosteninflation). Dies geschieht aber nur, wenn die teureren Güter auf dem Markt auch Abnehmer finden. Eine „Cost-push-Inflation“ entsteht, wenn ein Unternehmen beispielsweise zu höheren Rohstoff- oder Lohnkosten produzieren muss. Wenn ein Unternehmen höhere Gewinne einstreichen will, spricht man von der „Profit-push-Inflation“.

Grund für eine Deflation ist das Ungleichgewicht zwischen Geldwert und Sozialprodukt, sie entwickeln sich nicht proportional (Geldmenge steigt langsamer als die Produktionsmöglichkeit). Die Notenbanken geben also zu wenig Geld heraus. Auch wenn der Staat Reformen in Sozialsystemen durchführt können Deflationen entstehen. Wenn die Konjunktur im Ausland schlecht verläuft kann dies auch Auswirkungen auf die Eigene haben, da der Export sinkt.

Phasen der nachfragebedingten Inflation

In Phase I läuft die Angebotskurve waagerecht ab. Die Kapazitäten sind unausgelastet und es herrscht Unterbeschäftigung. Die Preise sind konstant und das Nationaleinkommen steigt.

In Phase II zeichnet sich ein Nadelöhr bei dem Einkauf von Produktionsfaktoren ab. Der Konkurrenzkampf der Unternehmen macht die so schon wenig vorhanden Güter noch teurer. Folglich müssen die Unternehmer höhere Preise für
die Produkte verlangen. Sowohl das Preisniveau, als auch das Einkommen steigt.
In Phase III sind die Produktionsfaktoren voll ausgelastet und selbst eine starke Steigerung des Bedarfs, kann die Produktion nicht weiter ausdehnen. Es überwiegt Vollbeschäftigung und die Kapazitäten sind ausgelastet. Das Nationaleinkommen ist beständig und das Preisniveau klettert hoch.

5.a. Arten der nachfragbedingten Inflation

Man unterscheidet vier nachfragebedingte Inflationsarten, bei denen der Zustand des Aufschwungs bzw. eine Vollbeschäftigung unterstellt wird da sonst keine nachfragebedingten Inflationsprozesse ausgelöst werden.

Konsuminflation
Eine Nachfragesteigerung nach Konsumgütern wird durch Lohnerhöhungen, Kreditaufnahmen oder die Auflösung von Sparguthaben ausgelöst. Es kommt zu einem Nachfragesog, der durch die Güterproduktion nicht gedeckt werden kann. Folglich steigt das Preisniveau der Konsumgüter.

Investitionsinflation
Eine Investitionsinflation liegt vor wenn die Unternehmer mehr investieren wollen als Spargelder zur Verfügung stehen. Die Banken stellen die notwendigen Güter zur Verfügung und somit wird die Nachfrage nach Investitionsgütern größer als das Angebot. Das Preisniveau im Produktionsgüterbereich steigt.

Fiskalinflation
Der Anteil der Ausgaben des Staates einschließlich der Sozialversicherungen gemessen am BIP ist die so genannte Staatsquote. Übersteigen die Ausgaben die Einnahmen so muss die Haushaltslücke durch Kreditaufnahmen geschlossen werden. Dies kann zu einer Güterlücke führen und somit einen Preisanstieg bewirken.

Importierte Inflation
Bei fixierten Wechselkursen muss die Notenbank im Falle eines Exportüberschusses Devisen ankaufen.  Dadurch steigt die inländische Geldmenge bei gleichzeitigem Export von Gütern. Diese Güterlücke bewirkt einen inflatorischen Preisauftrieb. Zu einer steigenden Auslandsnachfrage kommt es wenn das Ausland stärker inflationiert als das Inland. Die Inflation wird importiert.

5.b. Arten der angebotsbedingten Inflation

Kosteninflation
Wenn die Anbieter höhere Kosten auf den Preis abwälzen können, werden Preise durch den Kostenanstieg nach oben gedrückt. Dafür kommen folgende Kosten in Frage:

    Lohnkosten
Höhere Löhne bedeuten nicht gleich höhere Preise, denn durch den technisch-organisatorischen Fortschritt steigt die Arbeitsproduktivität. Dadurch steigt ein Spielraum für Lohnsteigerungen. Steigen die Preise jedoch stärker als die Arbeitsproduktivität so erhöht sich der Lohnkostenanteil je Stück. Zunehmender Kostendruck geht auch von den Lohnzusatzkosten oder Personalzusatzkosten aus (Sozialversicherungsbeiträge etc.). Diese Lohnzusatzkosten nennt man zweiten Lohn und dieser beträgt in Deutschland im Gewerbe über 80% des direkten Lohns.

Rohstoffkosten
Da Deutschland arm an Rohstoffen und Energiequellen ist, wirken sich Verteuerungen am Weltmarkt stark auf das inländische Preisniveau aus. Dies nennt man eine importierte Kosteninflation, da mit den Waren die höheren Preise eingeführt werden.

Gewinninflation
Auf oligopolistischen und monopolistischen strukturierten Märkten bestimmten die Anbieter ihre Preise. Sie können durch Preiserhöhung ihre Gewinnsituation verbessern.

6. Anspruchsinflation

Wenn die Ansprüche auf einen höheren Anteil am Bruttoinlandsprodukt der Arbeitnehmer,  der Unternehmer, der Rentner oder des Staates das reale Wirtschaftswachstum übersteigen und es dadurch zu einem allgemeinen Anstieg des  Preisniveaus kommt, nennt man dies Anspruchsinflation.

Dies passiert zum Beispiel, wenn durch die Lohnerhöhung die Preise steigen, dies nennt man Lohn-Preis-Spirale oder wenn die Preise steigen und die Gewerkschaften dadurch mehr Löhne durchsetzen, dies nennt man Preis-Lohn-Spirale. Allerdings kann es auch zu preissteigernden Effekten kommen, wenn der Staat durch Steuererhöhungen seinen Anteil am Bruttoinlandsprodukt steigert.

7.a. Auswirkungen von Geldwertänderungen Inflation

Die Inflationen haben in verschiedenen Bereichen erhebliche Auswirkungen.
·    Durch eine Inflation verlieren die Gläubiger und die Schuldner Gewinn, weil  das Geld weniger wert ist und damit die Schulden bezahlt werden.  Auch der Wert von Geldvermögen sinkt, somit verliert der Eigentümer z.B. von Obligationen Geld.
·    Die Inflation unterstützt nicht das wirtschaftliche Wachstum. Die Inflation ist nicht für die Vollbeschäftigung verantwortlich. Im Inland hohe Inflationsraten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im In- und Ausland. Bei  stark exportabhängigen Volkswirtschaften kann es durch eine Inflation passieren, dass die Produktion und die Beschäftigung stark zurückgehen.
·    Durch die Inflation werden die Leute benachteiligt, die ein festes Einkommen beziehen, weil die Verluste der Kaufkraft erst nach einem langen Zeitraum durch höhere Nominaleinkommen ausgeglichen werden.
·    Wenn die Inflationsraten in den verschiedenen Ländern unterschiedlich sind, hat dies eine Auswirkung auf die Entwicklung der Wechselkurse.
–    Wenn das Preisniveau im Ausland stärker steigt, als das im Inland,  kommt es bei einem festen Wechselkurs zu einem Anstieg der Währungsreserven mit der Gefahr einer importierten Inflation oder die eigene Währung muss aufgewertet werden. Bei flexiblen Wechselkursen hingegen erfolgt die Aufwertung in kleinen Schritten. Die Aufwertung passt sich der entsprechenden Marktsituation an.
–    Wenn das Preisniveau im Inland stärker steigt, als im Ausland,  kommt es zu einem Importwachstum.  Wenn die Devisenausgänge stetig die Deviseneingänge übertreffen, muss die Zentralbank bei relativ festen Wechselkursen am Devisenmarkt eingreifen oder, wenn sie in Liquiditätsschwierigkeiten geriete, die eigene Währung vermindern. Bei freien Wechselkursen erfolgt die Abwertung in kleinen Schritten.
Bei einer Inflation sinkt der Geldwert für die gleiche Menge Waren des täglichen Lebens. Die Ersparnisse auf der Bank werden effektiv an Wert verlieren. Bei einer Zinserhöhung zur Bekämpfung der Inflation werden ebenfalls die Hypothekenzinsen steigen.

7.b. Auswirkungen von Geldwertänderungen Deflation

Da das Geld knapp ist, sinken die Preise (wodurch wiederum die Kaufkraft des Geldes steigt), Entlassungen finden statt, Schließungen von Betrieben, Produktionseinschränkungen und im Allgemeinen sinkt die Nachfrage nach
Konsum- und Investitionsgütern. Das Steueraufkommen wird gedrosselt und der Beschäftigungsstand lässt nach, auch die Einkommen sinken. Der Geldwert steigt.

8. Literaturverzeichnis

http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Auspr.C3.A4gungen_und_Folgen_der_Inflation
http://lexikon.meyers.de/meyers/Deflation
http://lexikon.meyers.de/meyers/Inflation
http://www.foerderland.de/807+M549c60237f1.0.html
http://de.mimi.hu/finanz/inflation.html
http://www.bwclub.de/lexikon/d/deflation.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen?day=20070117&did=345655
Horst Seidel, Rudolf Temmen, Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, 21. Auflage 2003, Bildungsverlag 1., Uwe Taenzer, Ökonomie 2, 1. Auflage 1995, Ernst Klett Verlag.

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